Letzten Winter war es nach 18+ Jahren Yoga an der Zeit, neu zu definieren, wie und warum ich meinen Körper bewege.
Mein Immunsystem war ordentlich angerampft und es wurde unmöglich, mich körperlich anzustrengen. Eine der ersten Maßnahmen war, alle unnötigen Sport/Bewegungs/Tanz-Aktionen zu streichen und zu W.A.R.T.E.N.
Monate und Monate lang tat sich nichts. Ich wurde nicht wesentlich gesünder und die Lust auf Bewegung kehrte nicht zurück.
Beziehungsweise konnte mein Verstand meine Bewegungs-Bedürfnisse nicht als "richtige" Bewegung einordnen.
Ich habe nicht bemerkt, wie viel Freude es mir machte, mit meinen Händen Mudras zu formen.
Ich habe auch nicht bemerkt, wie meine Lungen sich in diesen Monaten des Wartens und Heilens geweitet haben.
Ich konnte nicht sehen, dass ich in einem überlangen Savasana lag und sich natürlich etwas bewegte: die Energie IN meinem Körper.
Im Sommer war es plötzlich soweit. Ich hörte einen (echt) guten Beat und plötzlich war mein Körper ein übermütiges Fohlen auf der Wiese.
Ich wollte mich in Wellen werfen, gegen den Wind stemmen, meine Sorgen in den Boden stampfen, mit Engeln fliegen.
Ich wollte mich bewegen, ich WAR Bewegung.
Ich war gesund.
Ich bin gesund.
Freude entsteht durch erinnern
Eine meiner entferntesten Kindheitserinnerungen ist Freude, die keinen Grund kennt: Wenn das eigene Gelächter die Welt selbst in Lachen verwandelt, wenn alles rundherum übersprüht in reiner Heiterkeit. Ich weiß, dass ich die Erinnerung daran in meinen Zellen trage - wir alle.
Unter all den grauen glatt getunten Fressen, die unsere Zeitungen und Werbungen zieren, sitzt sie: die Freude des Körpers.
Mein Fokus, meine beste Arbeit, widmet sich momentan der Frage, wie wir diese reine, existentielle Heiterkeit wieder finden und ihr mehr vertrauen, als allem anderen.
Eins sei gesagt: Freude ist in keinem auferlegten Sport-/Ernährungs-Programm zu finden, und sei es das gesündeste, ausgefeilteste System der Welt. Freude entsteht durch Erinnern.
So wie ihr wahrscheinlich auch, bekomme ich mehr Komplimente, wenn ich schön dünn bin. Es ist nicht ganz einfach, diesen Anspruch loszulassen. So wie ihr sicher auch, möchte ich mich vergoldet und schön, stark und offen, lebendig und ruhig fühlen - mein Körper weiß genau, wie Gesundheit geht.
Der Weg dorthin darf nicht die geringste Spur von Respektlosigkeit oder Druck dem Körper gegenüber enthalten.
Ich habe lernen müssen, mich nicht unter Druck zu setzen, besonders wenn ich fühle, dass mein Körper unter Beobachtung steht.
Für manche Leute sind meine Gesundheit, mein Aussehen und meine Energie ein Stück Gratmesser dessen, ob ich eine gute Yogini bin.
Ich habe einige dieser Vorstellungen unbemerkt geschluckt und mich dann gewundert, dass ich Stress bekomme.
Die Freude unseres Körpers geht selten konform mit dem, was wir gelernt haben. Deshalb braucht es Mut, zu unserem Körper zu stehen und seine Freiheit zu beschützen. Haben wir den Mut, nur (!) Bewegung zu machen, die uns mit Leib und Seele anspricht.
much love 💐 Susanna
Foto: Kati Bruder
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Tamara (Montag, 15 Oktober 2018 09:52)
I love - I love - I looove FREUDE <3
Danke, Liebste