{Dieser Artikel ist ein Ausschnitt aus einer besonderen Yoga-Einheit vom 14. Mai 2015: "Yoga der Inneren Heimat".}
Ich habe vor einigen Monaten beschlossen, nach Hause zu kommen. Die Entscheidung, Fortschritt nur mehr an der Empfindung des Ankommens zu messen ~ also subjektiv -, hat mein gesamtes Leben zum Blühen gebracht.
Freundschaften, Liebe, Arbeit, Gesundheit, ... alles gedeiht, alles heilt, alles leuchtet. Es ist möglich, genau das Leben zu führen, das wir uns erträumen - wenn wir nur nach Hause kommen.
Was bedeutet mir Ankommen? Für mich hat es mit dem Entschluss zu tun, nicht länger Sklavin meiner Persönlichkeit zu sein, sondern Dienerin des Herzens. Zu diesem Bild inspiriert hat mich die
Sicht der TCM zu unserem Herzen und seiner Seele: SHEN.
Hier die Eckpfeiler des Ankommens:
- Ist die Seele anwesend? ~ Sicht der TCM
- Wer berät mein Herz? - Persönlichkeit vs. Seele
- Schuften oder dienen? - Entscheidungen, die nach Hause führen.
1) Ist die Seele anwesend?
Das Herz, der Kaiser.
Shen, sein Geist.
In der TCM gilt das Herz als Kaiser des Körpers. Geht es dem Kaiser gut, gedeiht das ganze Reich.
Die feinstoffliche Seele, die im Herzen wohnt heißt SHEN. Shen bedeutet Geist, Seele, Göttliches Wesen, Intelligenz. Es ist eine Form des Denkens und Wahrnehmens, die von Wohlwollen für uns selbst und Andere geprägt ist.
SHEN ist klug, nicht gerissen. Weise, nicht schlau.
(SHEN baut z.B. keine Atombomben - was zweifellos ein hohes Maß an Schlauheit erfordert.)
Wenn Shen, die Seele, im Herzen wohnt, hat unser Herzenskaiser einen guten Berater. Unsere Entscheidungen sind von Weitsicht und Wohlwollen geprägt.
Berät die Seele das Herz, kommen wir nach Hause.
Wenn Shen geht, kommt die Persönlichkeit.
Wenn SHEN das Herz verlässt, erschleicht sich sofort eine andere Stimme den Platz des Beraters im Herzen: unsere Persönlichkeit.
Die Gegenwart der Persönlichkeit als Berater des Herzens ist gekennzeichnet von latenter Angst, Unsicherheit und Unruhe. Manche sagen dazu auch "Ego".
Verlässt die Seele das Herz, irren wir verloren umher.
2) Wer berät mein Herz?
Persönlichkeit
Das endliche Ich.
Das arme Ding hat nur 5 Sinne, kann nicht in Menschen oder Umstände hineinschauen und leidet schrecklich unter der Wandelbarkeit der Dinge. Die Persönlichkeit fühlt sich nie sicher, weil sie
nichts mit Bestimmtheit voraussehen kann.
Grundangst
Die Macht über Umwelt/Körper/Beziehungen zu verlieren. Alles ändert sich, nix ist fix, und das macht die Persönlichkeit fertig. Sie befürchtet, ausgelöscht oder verändert zu werden.
Bestimmung
Die Persönlichkeit versteht Bestimmung als etwas Äußerliches. Die Bestimmung, die die Persönlichkeit vorschlägt, ist immer endlich: ein Beruf, ein bestimmtes Aussehen, eine bestimmte
Beziehung.
Hauptimpuls
Die Dinge/Menschen/Umstände/den Körper ... dazu zu bringen, sich bloß nicht mehr zu bewegen.
3 Strategien zum Erfolg
Die Lösungen, die die Persönlichkeit vorschlägt, sind geprägt von folgenden 3 Kriterien:
- Schmollen & Trotzen
"Liebe, Respekt, Zuhören ... alles schön und gut, aber DU fängst gefälligst damit an. Ich. Sicher. Nicht."
"Hallo Universum! Wo bleibt bitteschön meine Bestellung, oder erwartest du ernsthaft, dass ich irgendwas an mir ändere?"
- Angst & Zittern
"Aber was, wenn es schief geht?"
"Ich werde mich lächerlich machen!"
- Phlegma & Bequemlichkeit
"Ich würde ja was ändern, aber weißt du, es war immer schon so."
"Ich kann halt nicht anders. Das liegt an meiner Kindheit, weißt du."
Seele
Das unendliche Selbst.
Die Seele hat den 6. Sinn. Sie kann in das Wesen der Menschen und Dinge hineinsehen und sich empathisch verbinden. Sie weiß, dass Sicherheit jetzt und in Zukunft von ihrer herzlichen Verbindung und ihrem Engagement fürs Leben abhängt.
Grundangst
Die eigene Bestimmung nicht zu leben, oder sie zu verraten. Die Seele weiß, dass Güte & Ehrlichkeit einen Unterschied machen, selbst wenn niemand zuschaut.
Bestimmung
Die Seele versteht unter ihrer Bestimmung etwas Unendliches. Weil die Seele erkennt, dass alles als "Idee" bzw. "Frequenz" beginnt, sieht sie auch ihre Aufgabe darin, eine "Frequenz" zu SEIN. Z.B. eine Gegenwart der Klarheit, Freude, Schönheit.
Hauptimpuls
Dem größeren Ganzen dienen.
Sich immer weiter öffnen, sich verströmen, mehr und mehr SEIN.
3 Strategien zum Erfolg
Die Lösungen, zu denen die Seele hinführt, sind erkennbar an folgenden 3 Kriterien:
- Selbstliebe
"Wenn die anderen Beteiligten zufrieden sind, ich aber leide, dann ist es noch nicht die wahre Lösung."
"Ich bin glücklich."
- Nächstenliebe
"Wenn ich zufrieden bin, aber jemand Anderes den Kürzeren zieht, ist es noch nicht die wahre Lösung."
"Du bist glücklich."
- Lebensliebe
"Wenn ich und du zufrieden sind, ich aber nicht fühlen kann, dass das Leben auf meiner Seite ist, ist es noch nicht die wahre Lösung."
"Das Leben liebt mich."
3) Dienen
Die Anwesenheit der Seele ist im Körper klar zu spüren. Sie verändert unser inneres Klima in Richtung Freude. Sie öffnet, sie hebt an. Es ist hilfreich, die Qualitäten deines beseelten Zustands zu benennen. Diese Worte sind nicht einfach Worte, sie sind Schlüssel in einen körperlich spürbaren Umschwung. Was du benennen kannst, kannst du rufen und leichter erinnern.
Hier mein Beispiel. Die Gegenwart meiner Seele hat folgende Frequenzen: Duft. Leuchten. Pfingstrose. Erschaffen. Helle Augen. Die Frequenzen der Seele erzeugen einen
unwiderstehlichen Sog. Je mehr ich sie fühle, desto mehr will ich sie in alles bringen, was ich tue.
Nach Hause kommen ist eine Sache des Zuhausebleibens.
In den Qualitäten von SHEN zu bleiben. Immer wieder in sie zurückkehren.
Zuhausebleiben, unter der Dusche und im Verkehr, mit den Kindern, am Telefon, im Gehen und im Liegen.
Ja, es ist Arbeit, aber nie hat sich Arbeit so köstlich angefühlt. Süß, duftend, kreativ!
Und keine Arbeit ist so gut bezahlt.
Sklave der Persönlichkeit
Die Persönlichkeit versklavt Geist, Gefühle und Körper; unsere Gewohnheiten, Menschen um uns etc.
Sklave der Persönlichkeit zu sein bedeutet, sich zu Handlungen getrieben zu fühlen. Ständig zu suchen und nie anzukommen.
diener der Seele
Die Gegenwart der Seele im Körper verströmt ein süßes Aroma, eine positive Sehnsucht. Wir müssen nicht mehr Seele ins Leben bringen. Wir wollen.
Der Seele zu dienen bedeutet, ihre Gegenwart durch Wort, Tat und Gedanken in die Welt zu gebären.
Ich wünsche uns, dass wir klar erkennen, wer unser Herz berät.
Und ich wünsche uns den Schneid, selbst zu bestimmen, wem unsere Loyalität gelten soll: der Persönlichkeit oder der Seele.
Wir sehen uns Zuhause!
Susanna
Yoga & Meditation mit Susanna
Belebendes Meridian Yoga, präziser Vinyasa Flow, erholsames Yin Yoga
Yoga & Tarot-Coaching
Kommentar schreiben