Er gilt als Herrscher im Reich der kalten Füße, unermüdlicher Anwalt der faulen Ausreden und Rückzieher: der Archetyp des Saboteurs.
Gerade weil jede/r von uns diesen Archetypen kennt, lohnt es sich, ihn ein bisschen besser zu verstehen und sich mit ihm zu verbünden. Auch wenn er uns das Leben manchmal schwer macht und deshalb gern durch den Kakao gezogen wird, ist es nämlich doch gut, ihn zu haben.
In Teil 1 dieser Serie ging es darum, den Saboteur zu verstehen. Lies ihn gerne, bevor du die Übungen machst.
Hier in Teil 2 schlage ich zwei Übungen vor, um dich mit diesem inneren Aspekt anzufreunden.
Teil 2
Den Saboteur integrieren: Yoga & Tarot
Der Saboteur lässt sich gut über den Körper erreichen, denn deine alltäglichen Haltungen und Bewegungen sind sichtbare Entsprechung innerer Haltungen und Überzeugungen.
Im ersten Teil des Artikels haben wir gesehen, dass der Saboteur die Grenze zwischen Vertrautem und Fremden hütet. Er regt sich, wenn du davor bist, deinen Wirkungsradius zu erweitern oder etwas
für dich gänzlich Neues auszuprobieren. Diesen Bereich nenne ich den "Tellerrand" zwischen Komfortzone und Wildnis.
Deine Komfortzone hat also Entsprechungen im Körper: Haltungen, die du gewohnheitsmäßig einnimmst, auch wenn sie nicht unbedingt gesund oder bequem sind. Jenseits dieser Komfortzone liegt die "Wildnis" und hier findest du Bewegungen, die irgendwie furchtbar fremd oder unangenehm sind, obwohl sie nicht wirklich schmerzen.
Sobald du über den Tellerrand gehst, wird dich der Saboteur gerne zurückpfeifen, indem er deine wunden Punkte drückt:
"Mach dich nicht lächerlich."
"So ein Unsinn!"
"Du bist viel zu schwach/ungeschickt/hässlich/dick/dünn dafür."
"Die Anderen können's alle besser als du."
...
Wer erkennt, worum es bei diesem Geschrei tatsächlich geht - es ist schließlich nur eine Warnung vor dem Unbekannten - und behutsam weitergeht, lässt auch diese Stimme hinter sich und kann allmählich die "weiße Landkarte" ganz neuer Eindrücke und Begegnungen erkunden.
Wie das geht? Zum Beispiel, in dem du während du auf deiner Yogamatte immer wieder bewusst an den Rand des Bekannten und Bequemen gehst.
Ein Lehrer riet mir einmal, jenen Yoga-Übungen besondere Aufmerksamkeit zu widmen, die ich nicht ausstehen kann.
Natürlich ist damit nicht gemeint, sich weh zu tun! Sondern zum Beispiel langsamer zu werden, wenn ich am liebsten vor mir davonrennen möchte. Die mildere Variante zu wählen, wenn ich zu
ehrgeizig werde. Die intensive Variante zu üben, wenn ich Anstrengung grade aus dem Weg gehen will, etc.
Diese Strategie zeigt großen Erfolg: ich entdecke in jeder dieser Haltungen auch eine persönliche Stärke, die mir bis dahin nicht zugänglich war. Ich erweitere mein Selbstbild und meinen
Horizont.
1) Yoga für den Saboteur
„Der schlimmste Feind ist der, vor dem du die Augen verschließt!", sagt mein Freund, der mich auf die Idee zu dieser Übung gebracht hat. Er wendet das Kopf- & Augenkreisen gerne an, wenn er
bemerkt dass er sich zu sabotieren beginnt.
Mit diesen Übungen verschaffst du dir wieder Überblick, erweiterst dein Blickfeld und tust außerdem etwas für müde Computeraugen und den verspannten Nacken.
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Aus der Schockstarre kommen: Kopfkreisen
Übe so langsam und gründlich wie du nur kannst mit dem Atemrhythmus. Bei Verletzungen im Bereich der
Halswirbelsäule übe besonders achtsam.
Jede Bewegung etwa 3-5 Mal zu jeder Seite üben.
1) Ja sagen. Das Kinn im Wechsel zum Himmel und zum Brustbein ziehen.
2) Nein sagen. Das Kinn im Wechsel zur linken und rechten Schulter drehen.
3) Neigen. Langsam das linke Ohr zur linken Schulter, dann das rechte Ohr zur rechten Schulter neigen.
4) Kreisen. Ziehe große Kreise mit dem Kinn. Im Uhrzeigersinn, dann dagegen.
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Das Blickfeld erweitern: Augenkreisen
1) Auf und ab. Im Wechsel zum Haaransatz und zur Nasenspitze blicken.
2) Hin und her. Im Wechsel so weit wie möglich nach links und rechts blicken.
3) Quer. Blicke im Wechsel auf 10 Uhr und 4 Uhr. Dann 2 Uhr und 8 Uhr.
4) Im Kreis. Drehe die Augen langsam im Kreis, mehrmals in beide Richtungen.
Danach ist es angenehm, für einige tiefe Atemzüge die gewärmten Hände auf die geschlossenen Augen zu legen.
2) Tarot für den Saboteur
Hier ist eine Legung, um deinen Saboteur bildlich kennenzulernen. Wähle eine beliebige Situation, in der du den Eindruck hast, dir selbst im Weg zu stehen.
Einige der Karten wählst du bewusst: du blätterst also durch dein Deck und nimmst die Karten heraus, die deine Situation gut illustrieren.
1) Wie ich die Situation sehe. 1-5 Karten
Wähle bewusst Bilder, die die Situation aus deiner Sicht ideal beschreiben. Was fühlst
du, was denkst du, was umgibt dich, was beschäftigt dich?
2) Was ich übersehe. So viele Karten wie in Punkt 1 gezogen
Ziehe verdeckt ebenso viele Karten und setze sie den bewusst gewählten gegenüber.
Vergleiche nun, sprich über die Unterschiede die du wahrnimmst. Worauf macht dich dein Saboteuer aufmerksam? Wenn du zu dieser Art der freien Interpretation von Bildern Hilfe benötigst, findest du hier einen Artikel.
3) Die Integration. 2-3 Karten
Ziehe verdeckt 2-3 Karten, die dir die Geschenke zeigen, wenn du deine Komfortzone erweiterst. Was geschieht, wenn du bewusste und unbewusste Sichtweisen integrierst?
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